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Ein bronzezeiticher Grabfund von Cârlomăneşti (Bez. Buzău)1

von Ion Motzoi-Chicideanu und Despina Gugiu





       Die Verfasser führen ein durch Rettungsgrabungen, im Herbst 2001 bei der Fundstelle "La arman" geborgenes Grab vor, ungefähr 400 m südwestlich von der bekannten bronzezeitlichen Siedlung von der "Cetatuia", auf dem Areal des Dorfes Cârlomanesti (Gem. Vernesti (Bez. Buzău) gelegen (Abb. 1). Die hier als Folge der Mitteilungen der Einheimischen unternommenen Grabungen, führten auch zur Identifizierung weiterer, allerdings zerstörter Gräber, aus deren Beigaben zwei Gefässe und das Bruchstück eines Ösenhalsringes gerettet werden konnten. Das gerettete Grab gehörte einem südwestlich orientierten Erwachsenen, in linker Hockerlage an (Abb. 2). Die Beigaben bestehen aus vier Objekten: eine Tasse, ein Lockenring, ein Armband (Fragment) und ein Ösenhalsring. Die Tasse war mit zwei bandförmigen, aus dem Rand hochgezogenen Henkeln versehen; zwischen dem Hals- und dem Bauchteil liegt eine Wulst, die Verzierung des Gefäßkörpers besteht aus aus einem Band von zwei parallelen eingeritzten, zickzackförmigen Linien, mit dazwischen liegenden kreisförmigen Eindrücken. Der Ring des schon in der Antike deformierten Halsringes, hat am Ende eine abgeflachte Spirale (Abb. 4/A-D; Abb. 5). Von den Beigaben der anderen Gräber konnte nur noch ein kugeliges Gefäß mit ausladendem Mund gerettet werden, die anderen Stücke, zusammen mit dem Ösenhalsring, sind inzwischen verschollen .

     Die Form und die Verzierung der Tasse erlauben ihre Einordnung in die Schicht Ic1 der namengebenden Station der Monteoru Kultur, ein Verzierungsstil der öfter als eine "Phase" der Kultur betrachtet wurde, doch seiner unbefriedigenden Dokumentation wegen, erscheint er, ausgehend auch von chorologischen Betrachtungen, als eine eigene, für die Zone des Karpatenbogens charakteristische Erscheinung (Abb. 6). Das kugelförmige Gefäß aus Grab 2 gehört formenkundlich demselben keramischen Stil an. Der Ösenhalsring repräsentiert das siebente Exemplar aus dem Monteoru Milieu, die anderen Stücke sind aus Sarata Monteoru, aus einem Grab des Gräberfeldes 2 (unveröffentlicht), ein Exemplar aus Grab 644 und zwei Weitere aus Grab 666 des Gräberfeldes von Cândesti und das letzte aus dem Grab von Pietroasa Mica bekannt. Im Raum zwischen der Theiß und den Ostkarpaten können solche, für die mitteleuropäische Bz A1-2 Stufe typische Stücke aus den Hatvan, Periam-Pecica, Gârla Mare und Wietenberg Umfeldern belegt werden. Die meisten Stücke gehören zu Grabbeigaben, doch können in dem angesprochenen Raum auch drei Depotfunde verzeichnet werden: Maglavit an der Donau, Deva im mittleren Miereschbecken und Predeal, in der Nähe eines Paßes der Südsiebenbürgen mit dem Monteoru Areal verbindet. Ein isoliertes Stück aus diesem Gebiet stammt aus Cetateni, von dem behauptet wird, einem Steinkistengrab angehört zu haben. Das einzige Exemplar das in einer Siedlung geborgen wurde, ist das der Bruchstücke eines Ösenhalsringes von Cetea, aus der östlichen Randzone der Westkarpaten (Abb. 7). Die Anwesenheit von bronzenen Ösenhalsringen mit verdrehten Enden im Monteoru Areal dürfte die Folge von weitreichenden Tauschhandlungen zwischen den Gemeinschaften aus dem Karpatenbogengebiet und aus dem Mündungsgebiet des Mieresch in die Theiß oder auch mit entfernter gelegenen Gebieten darstellen. Der Tauschhandel ist zwangsläufig durch das Fehlen von Kupfererzvorkommen im Monteoru Gebiet bedingt. Bislang liegen nur zwei C-14 Daten für die Monteoru Kultur vor, die aber widersprüchlich sind, in dem Sinne das die Datierung für die Schicht Ic3 später zu sein scheint als die Datierung für die nachfolgende Ic2 Schicht (Abb. 8), doch auf Grund der mittelbaren Beziehung mit anderen Milieus der BzA1-2 Stufe oder zeitgleicher Phänomene ("Katakombnaja", Mnogovalikovaja, Nitra, Aunjetitz, Nowa Cerekwia, Periam-Pecica), kann das Grab von Cârlomanesti-La arman und, als Folge davon auch der Stil/die Schicht Ic1, um das Jahr 2200 v. Chr. datiert werden, obwohl der Stil Ic1 mehr als eine chorologische Facies und weniger als eine "Phase" betrachtet werden kann. Eine andere Folge ist die, daß in den nachfolgenden Etappen, Ib-Ia, IIa der Monteoru Kultur, auf Grund derselben mittelbaren Beziehungen mit radiometrisch gut datierten Bereichen, diese in die Zeitspanne 2200-1700 v. Chr., das heißt BzA2 eingeordnet werden können. Der nachfolgenden Stufe IIb der Monteoru Kultur kann jetzt die Zeitspanne nach 1700 zugewiesen werden, eine Einordnung die auch von zwei offen herzförmigen Anhängern aus Cândesti gestützt wird und die dort im Grab 666 und in Pietroasa Mica mit zwei Ösenhalsringen vergesellschaftet waren, Gräber die in beiden Fällen der Phase Monteoru IIb zugewiesen werden können. Es ist die Zeit in der man eventuell von der Erscheinung derjenigen Beziehungen mit dem ägäischen Süden sprechen kann, die bislang als charakteristisch für die Phasen Monteoru Ib-Ia-IIa betrachtet wurden.

     Eine etwas spätere Etappe wird unter anderem durch die Keramik aus der Siedlungsschicht repräsentiert, die das Grab von Arman überlagert. Kennzeichnend sind hier die Vergesellschaftungen der typischen Monteoruelementen mit besenstrichverzierter Grobkeramik (Abb. 11). In manchen Fällen, wie z. B. in Naeni-Zanoaga erscheinen sporadisch auch die für die Noua-Keramik typischen Knopfhenkel oder auch Tei-Fundenii Doamnei Scherben. Die Entwicklung dieser Endphase der Monteoru Kultur ist nur für den nordöstlichen Teil Munteniens kennzeichnend und ist wenigstens zeitgleich mit der "Phase Balintesti-Gârbovat", die für das ehemalige moldauische Verbreitungsgebiet der Monteoru Kultur die erste Ausdrucksform der Noua Kultur darstellt, so wie sie ganz klar in Cândesti faßbar wird. Die strichverzierte Keramik zusammen mit Elementen von Reliefverzierungen - Wülste und Leistenabschnitte - sind aus einigen Noua oder auch Sabatinovka Siedlungen bekannt und Reliefmotive sind besonders reichhaltig in den Funden vom Typ Coslogeni vertreten, was die Einordnung der letzten Monteoru Ausdrucksformen aus Nordostmuntenien im ersten Teil der späten Bronzezeit gestattet.

     Die benützten radiometrischen Daten (Abb. 9- Abb. 10) gestatten ein allgemeines Bild der chronologischen Abschnitte der wichtigsten Etappen der Monteoru Kultur zu zeichnen. Somit kann für die Zeit des Erscheinens und der Verwendung der Ösenhalsringe in den Monteoru Grabfunden der "Phasen" Ic1-IIb, am besten der Zeitabschnitt 2200-1600 v. Ch. Angenommen werden, während für die vorher liegenden Etappen Ic3-Ic2 die Zeitspanne 2500-2200 v. Chr. in Frage kommen würde. Mit dem Anfang der späten Bronzezeit nördlich der Donau, kurz nach 1600 v. Chr., wie das aus den kalibrierten Serien von Crasnaleuca in der Nordmoldau, von Mahala in der Bukowina, oder für Sabatinovka aus der Gruppe Glubokoe Ozero und Ilicevsk, beide in der Ukraine, ersichtlich ist, bildet sich im Osten der Noua-Sabatinovka Komplex, dessen Anfangsetappe - Balintesti-Gârbovat - mit den letzten Ausdrucksformen der Monteoru Kultur zeitgleich ist.


Verzeichnis der Abbildungen

1 Cârlomanesti: Gesamtplan.
2 Cârlomanesti-La arman.: Grab 1 - A Schnitt, B Grundriss.
3 Diagramm für die Beziehung Lage-Orientierung der Monteoru Bestattungen.
4 Cârlomanesti-La arman: A-D Grab 1.
5 Cârlomanesti-La arman Foto.
6 Das Verbreitungsareal der Funde vom Typ Ic1.
7 Das Verbreitungsgebiet der Ösenhalsringe.
8 Diagramme der Sarata Monteoru 14C Daten.
9 Die Seriation der 14C Daten der "Katakombnaja" Gräber von Ordzonikidze.
10 Die Seriation der 14C Daten von: A Noua Kultur, von Crasnaleuca (GrN-21796, GrN-21797, GrN-21798) und Mahala (Bln-1085, Bln-1086, GrN-5135); B Mongovalikovaja Kultur, von Zatoka-Akiembietsky-kurgan (Ki-6823, Ki-6824, Ki-6825, Ki-6827) und Mironivka (Ki-5827, Ki-5829).,
11 Cârlomanesti-La arman: Keramik aus der Siedlungsschicht.

   1Dies ist die Zusammenfassung eines Artikels, der in vollständiger Variante auf rumänisch in der Zeitschrift: Studii şi Cercetări de Istorie Veche şi Arheologie (SCIVA) erscheinen wird.

(Übersetzt von dr. N. Boroffka)


Anthropological analysis

(Abstract by N. Miriţoiu, A, Soficaru, N. Sultana)

    Dated in Bronze Age Monteoru culture skeleton analysis was discovered in 2001 at Armanu site (Cârlomanesti thorp, Vernesti village, Buzau County) by Ion Motzoi Chicideanu from "Vasile Pârvan" Archaeological Institute.
    Pelvis and secondary elements of skull indicated female sex. Age of death was 18 - 23 years old as tracked by dental abrasion and un-sutured epiphyses. According to Pearson 152,5 cm and following Trotter and Glesser 155 cm, her stature has been framed as medium complying with Martin. Shape of skull gives to us reasons to approach it as being a Nordic - protoeuropid type. The pathology of skeleton has shown growth anomalies of lumbar vertebras and coccyx. This person also suffered of some postnatal serious sequels.